pte20040220018 Umwelt/Energie, Politik/Recht

UN-Artenschutzgipfel endet ergebnislos

Finanzierungszusagen fehlen, aber globaler Aktionsplan verabschiedet


Kuala Lumpur (pte018/20.02.2004/12:51) Die UN-Artenschutzkonferenz CBD http://www.biodiv.org , die heute, Freitag, in Kuala Lumpur zu Ende gegangen ist, hat nach Angaben von Umweltschutzgruppen ohne verbindliche Maßnahmen geendet. Nach Angaben von Greenpeace http://www.greenpeace.org haben zum Abschluss der Konferenz 180 Regierungen einem globalen Aktionsplan zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten zugestimmt. Die Umweltgruppen kritisieren, dass es dazu allerdings keine Finanzierungszusagen gebe.

Der CBD drohe das Schicksal eines Papiertigers, so Greenpeace in seiner Aussendung, denn ohne rasches Handeln sei die globale Artenerhaltung gefährdet. "Die Zukunft vieler bedrohter Tiere und Pflanzen steht weiter auf Messers Schneide", so Greenpeace-Waldexperte Martin Kaiser. "Zuletzt blockierte Kanada Fortschritte zum Artenschutz", meint der Fachmann. Brasilien hatte seine Zustimmung zu einem verbindlichen Programm von Geldzusagen der Industrieländer abhängig gemacht. Die EU unterstütze zwar aktiv ein verbindliches Programm, habe aber keine Lösung zur Finanzierung angeboten.

Positiv bewerteten die Umweltschützer allerdings die Einrichtung eines globalen Netzwerks von Schutzgebieten bis 2010 auf dem Land und bis 2012 in den Ozeanen. Bis heute stehen rund 12 Prozent der weltweiten Landflächen unter Schutz, aber zwei Drittel werden so schlecht kontrolliert, dass von einem Schutz nicht gesprochen werden könne. "Dort kommt es immer wieder zu illegalem Holzeinschlag und zur Jagd auf geschützte Lebewesen", meint Kaiser. Geschützt werden sollen vor allem auch die Ozeane, von denen derzeit nur 0,5 Prozent als Schutzgebiete ausgewiesen sind. Erst diese Woche forderten mehr als 1.000 Forscher die Einstellung der Tiefseefischerei mit Grundschleppnetzen http://www.mcbi.org .

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